KI als neues Teammitglied?

Ich bin sehr aufgeregt heute mit euch endlich etwas zu meinem neuen Schwerpunkt zu teilen: KI-Tools und wie sie unsere Zusammenarbeit verbessern und unser Engagement für eine bessere Welt erleichtern können.
(Und zu verstehen, was nicht gelingt!) 

Dafür freue mich sehr über eure Erfahrungen und Feedback! Das Thema ist für mich und euch hier neu – und obwohl ich hoffe, dass es euch bereichert, kann es sein, dass ich irre oder ihr schon total dabei seid und keine Anfangs-Weisheiten wollt? Schreibt mir eure Erfahrungen und Wünsche in die Mini-Umfrage. Die Ergebnisse teilen wir im Newsletter für alle.

Zurück zu meinen ersten Learnings. Nach viel Einlesen, so einigen Online-Tutorials und viel Ausprobieren nutze ich in meinem Alltag KI-Tools vor allem für drei Dinge:

Ko-Kreation statt Delegation

Bild generiert mit Dall-E

Was für mich nicht funktioniert:

KI-Tools wie der Chatbot ChatGPT wissen keine Fakten, sie berechnen sie nur. Anders als Google, das Quellen verlinkt, “raten” die neuen Large Language Modells (LLM) basierend auf Wahrscheinlichkeit, welche Worte zusammen gehören bzw. als nächstes kommen: Dabei generieren sie oft erstaunlich sinnvolle Texte UND produzieren regelmäßig gut klingenden Datenmüll – sogenannte Halluzinationen.

Die Text-Bots können Artikel generieren, Social Media Posts formulieren, Reden schreiben und vieles mehr. Manche Tools generieren mit einer Frage sogar komplette Präsentationen inkl. Bilder. Alles ist möglich, wozu es viele Beispiele im Netz bzw. im Trainingsdatenset gab. Mein Problem: Wenn ich Text-Bots dafür, besonders auf deutsch, benutze, erhalte ich flache, generische, austauschbare Standardbrei-Texte.

Meine Texte, Workshops und Präsentationen sollen aber einzigartig sein und mich und meine Kenntnisse und Erfahrungen reflektieren. Das kann ein allgemeiner Bot nicht von sich aus – was ich auch beruhigend finde.
ABER, Text-Bots sind toll, um mit mir gemeinsam Texte und Konzepte zu entwickeln, Vorträge vorzubereiten und Ideen auszutauschen. Gerade weil ich oft allein arbeite, ist das extrem hilfreich.

Was funktioniert:

Wenn ich einen neuen Workshop vorbereite und nicht weiß, wo ich anfangen soll, frage ich ChatGPT: “Ich bereite einen Workshop für die Zielgruppe xy zum Thema a mit Ziel z vor. Was sind die wichtigsten Punkte, die mein Workshop behandeln sollte?” Natürlich übernehme ich nicht alles, aber eine erste Liste hilft mir, in meine Kreativität und das Thema zu finden. Manchmal schicke ich auch meinen Aufbau oder bisherige Inhalte und bitte den Bot, fehlende Punkte zu ergänzen oder sie auf eine Zielgruppe anzupassen. Oder ich fülle mit dem Bot die Lücken, wo mir Dinge schwerfallen. So frage ich nach Beispielen, Übungsaufgaben, Quizfragen oder nach Perspektiven, die ich übersehen habe.

Da ich teilweise auf Englisch arbeite, nutze ich Deepl und ChatGPT zum Übersetzen UND lasse ChatGPT meine englischen Texte freundlicher, höflicher, ermutigender etc. umformulieren, um einen gewünschten Tonfall z.B. in der Mail besser zu treffen. Truly awe-inspiring!

Und bei euch?

Wo wünscht ihr euch Feedback, Ergänzung, sitzt vor dem leeren Blatt oder wollt eloquenter klingen? Das sind die besten Punkte, um mit einem Textbot ins Gespräch zu gehen.

Erkenntnisgewinn oder die nächste Stufe des Googelns

Bild generiert mit Stable Diffusion

Google ist toll, aber wenn meine Anfrage komplex oder individuell ist, hilft es nicht weiter, wenn nicht jemand vor mir schon genau die gleiche Frage gestellt und beantwortet hat. Die neuen Bots können Lösungen durch Kombination von Informationen erzeugen und das ist bei individuellen Anfragen extrem hilfreich. 

Am Beispiel wird es konkret: Ich suche immer wieder nach gemafreier Musik für meine Workshops. Google antwortet bei dieser Frage mit Links zu unzähligen Plattformen, die dann meist gemafreie und gemahaltige Musik anbieten oder kostenpflichtig sind oder extrem unübersichtlich. Ich will meine Musik aber von Spotify abspielen und meine eigene Playlist entwickeln. Also fragte ich ChatGPT z.B. nach gemafreier Swing-Musik und siehe da: Der Bot erklärt mir erst, was ich bei gemafreier Musik beachten muss und wie ich das überprüfen kann. Dann erhielt ich Vorschläge für Stücke, die sehr wahrscheinlich gemafrei sind. Das Fakt-Checking mit Google ist nun einfach, da ich weiß, welche Lieder ich konkret wie checken kann. Ähnliches ist möglich für Vorschläge zur individuellen Reiseplanung oder das Generieren von Kochrezepten mit den aktuellen Zutaten aus meinem Kühlschrank.

Was nicht geht: Mich auf Antworten von Textbots als Fakten unhinterfragt zu verlassen – denn Wahrscheinlichkeiten sind nicht immer real.

Textbots können mir zudem Tipps geben, wo und wie ich mit einem Thema anfangen soll, z.B. kann ich fragen: “Ich will verstehen, wie KI-Tools funktionieren, ich hab vier Stunden Zeit: Bitte erstelle mir einen kleinen Lehrplan und berate mich, mit welchen Themen und Fragen ich anfangen sollte und was ich üben muss, um die Grundlagen zu verstehen.”

Je besser ich meine Anfrage stelle (=Prompt) und relevante Informationen einfüge, z.B. ob ich nur deutsche Texte lesen kann, eher Texte, Podcasts oder Videos zum Lernen bevorzuge, desto genauer wird der Bot mich beraten. Und bei langen oder komplizierten Quellen kann der Bot zusammenfassen, übersetzen oder einfacher formulieren (“Erkläre es so, dass eine 7.Klässlerin es versteht.”). Und anders als bei einem Menschen kann ich die gleiche Frage in 10 verbesserten Varianten stellen, ohne dass der Bot genervt ist.

Und bei dir?

Wo hast du Fragen oder Aufgaben, bei denen Google regelmäßig überfordert ist? Wo bräuchtest du eigentlich eine kleine Beratung oder einen Tutor? Vielleicht kann ein Chatbot dir dabei gute Antworten liefern oder noch bessere Rückfragen stellen.

Visualisierung

Bild generiert mit Stable Diffusion

Ich mag keine gratis Stock-Fotos mehr in meinen Präsentation – sie passen selten gut, sind meist zu glatt und die guten werden von allen benutzt. Deshalb benutze ich oft meine eigenen Sketchnotes, aber nicht immer habe ich genug Zeit, passende zu zeichnen und in manchen Kontexten sind meine Strichmännchen auch nicht so richtig geeignet.

Einige neue KI-Modelle können Bilder generieren. Und zwar in genau dem Stil, den ich möchte. Ich mag z.B. lieber Illustrationen oder Zeichnungen als Fotos. Kein Problem mit Stable Diffusion, Midjourney, Dall-E und co. Ich beschreibe, was auf dem Bild zu sehen sein soll, gebe einige Infos dazu, ob das Bild eher freundlich oder gruselig, schlicht oder verspielt sein soll und den gewünschten Bildstil z.B. Illustration oder fotorealistisch und Voila, erhalte vier Vorschläge. Die besten kommen in meine Präsentation. Bei Stable Diffusion sogar ohne Login oder Kosten.

2.000 Tools, wo fange ich an?

Bild generiert mit Dall-E

Es gibt noch unzählige Tools, Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten, die ich ausprobieren und lernen will. Besser zu prompten, Daten zu analysieren, eigene Bots aufsetzen und wenigstens zwei Dutzend der über 2.000 Tools auf https://www.futuretools.io/ ausprobieren und anwenden lernen. Und herauszufinden, wie ich euch unterstützen kann, in diesem Wildwuchs die passenden Anwendungen für euch zu finden und sie ethisch und sinnvoll in eure Arbeit einbinden. Dazu dann mehr in meinen nächsten Newslettern – wenn ihr wollt?

Transparenz-Hinweis:
Die im Beitrag genutzten Bilder wurden von mir mit KI generiert.